Wie Laura ihr LinkedIn-Update perfekt timte – und warum Tim sein Netzwerk fast ruinierte
Laura hatte gerade die Zusage für ihre neue Stelle als Marketing Managerin bekommen. Ihr erster Impuls: LinkedIn sofort updaten! "Excited to announce..." Sie war stolz, aufgeregt, wollte die Welt wissen lassen.
Aber dann hielt sie inne. Sie war noch vier Wochen im alten Job. Was würde ihr aktueller Chef denken, wenn er ihr LinkedIn-Update sah, bevor sie offiziell gekündigt hatte?
Laura entschied sich zu warten. Sie kündigte professionell, arbeitete ihre Kündigungsfrist ab – und updatete LinkedIn erst an ihrem letzten Tag. Das Post war durchdacht: Dankbar für die alte Firma, aufgeregt für die neue, professionell im Ton. offiziellen Kündigung.
Ergebnis: Ihr alter Chef kommentierte positiv ("Wir werden dich vermissen!"), ihr neuer Chef freute sich über die professionelle Kommunikation, und ihr Netzwerk gratulierte. Keine verbrannten Brücken, nur positive Energie.
Im Gegensatz dazu stand Tim. Er updatete LinkedIn am Tag der Zusage – vier Wochen bevor er gekündigt hatte. Sein Post: "Finally escaping [alte Firma]! So excited for this new opportunity!" Sein Chef sah es. Die Stimmung kippte. Die letzten vier Wochen wurden zur Hölle. Sein Abschied war toxisch – und sein Ruf beschädigt.
Warum LinkedIn-Updates nach Jobzusage heikel sind
LinkedIn ist öffentlich. Was du postest, sehen: Dein aktueller Chef, dein neuer Chef, dein gesamtes Netzwerk, Recruiter, zukünftige Arbeitgeber. Ein falsch getimtes oder formuliertes Update kann Beziehungen zerstören.
Warum es heikel ist:
- Timing-Risiko: Zu früh updaten kann deinen aktuellen Job sabotieren
- Ton-Risiko: Zu negativ über alte Firma = unprofessionell. Zu überschwänglich über neue Firma = respektlos gegenüber alter Firma
- Öffentlichkeits-Risiko: Was du postest, bleibt öffentlich und durchsuchbar – für immer
- Netzwerk-Reaktion: Menschen werden kommentieren – nicht immer positiv
Studien zeigen: Ein signifikanter Anteil der Arbeitgeber hat Kandidaten abgelehnt oder Angebote zurückgezogen aufgrund unpassender Social Media Posts. LinkedIn ist professionell – aber nicht immun gegen Fehltritte.
Die goldene Regel: Poste erst, wenn du offiziell aus dem alten Job raus bist (letzter Tag oder erster Tag im neuen Job). Sei dankbar für das Alte, aufgeregt für das Neue – aber immer professionell. ersten Arbeitstag.
Das perfekte Timing: Wann updatest du LinkedIn?
Option 1: Am letzten Tag im alten Job (EMPFOHLEN)
Warum das ideal ist:
- Du hast professionell gekündigt und deine Kündigungsfrist gearbeitet
- Keine awkward Situation mit deinem aktuellen Arbeitgeber
- Du zeigst Respekt und Professionalität
- Du kannst sowohl Dankbarkeit für alte als auch Excitement für neue Firma zeigen
Beispiel-Post:
"Heute ist mein letzter Tag bei [alte Firma]. Ich bin dankbar für [X Jahre] voller Lernen, toller Kollegen und spannender Projekte. Besonders [spezifisches Highlight] wird mir in Erinnerung bleiben.
Nächste Woche starte ich als [neue Position] bei [neue Firma]. Ich freue mich auf neue Herausforderungen in [Bereich] und darauf, mit einem großartigen Team zu arbeiten.
Danke an alle, die Teil dieser Reise waren!"
Option 2: Am ersten Tag im neuen Job
Warum das funktioniert:
- Du bist komplett raus aus dem alten Job – null Risiko
- Du kannst den neuen Job in den Fokus stellen
- Der erste Tag ist oft voll positiver Energie – das kommt im Post rüber
Beispiel-Post:
"Heute ist mein erster Tag als [Position] bei [Firma]! Nach [X Jahren] bei [alte Firma] freue ich mich auf neue Herausforderungen in [Bereich].
Dankbar für alles, was ich gelernt habe – und aufgeregt für das, was kommt. Let's go!"
Option 3: Nach der ersten Woche im neuen Job
Warum das sinnvoll sein kann:
- Du hast erste Eindrücke gesammelt – dein Post wirkt authentischer
- Du vermeidest den "LinkedIn-Announcement-Stress" am ersten Tag
- Du kannst bereits erste Insights teilen
Beispiel-Post:
"Eine Woche im neuen Job bei [Firma] – und ich bin begeistert! Das Team ist fantastisch, die Herausforderungen spannend, und ich freue mich auf das, was kommt.
Dankbar für die Jahre bei [alte Firma], die mich hierher gebracht haben."
NIEMALS: Bevor du gekündigt hast
Warum das katastrophal ist:
- Dein Chef erfährt aus LinkedIn, dass du gehst – extrem unprofessionell
- Du riskierst, sofort entlassen zu werden (in manchen Ländern möglich)
- Du verbrennst Brücken unwiederbringlich
- Dein Ruf als unprofessionell ist etabliert
Ausnahme: Wenn du bereits gekündigt hast und dein Arbeitgeber weiß es – dann ist das Timing flexibler. Aber trotzdem: Warte lieber bis zum letzten Tag.
Die sicherste Option: Letzter Tag im alten Job. Du kannst nichts falsch machen, zeigst Professionalität, und hast alle Optionen offen.
Was updatest du auf LinkedIn? Der komplette Leitfaden
1. Job Title und Company
So gehts:
- Gehe zu deinem Profil → "Add profile section" → "Experience"
- Füge die neue Position hinzu: Titel, Firma, Startdatum
- Setze ein Enddatum für deinen alten Job
Wichtig:
- Nutze den offiziellen Job-Titel (nicht "Ninja" oder inoffizielle Versionen)
- Startdatum: Dein erster Tag im neuen Job
- Enddatum alter Job: Dein letzter Tag (nicht das Kündigungsdatum)
2. Das Announcement-Post
Struktur eines guten Posts:
Teil 1: Dankbarkeit für alte Firma (2-3 Sätze)
Zeige echte Wertschätzung. Keine Plattitüden – spezifische Highlights.
Beispiel: "Nach vier großartigen Jahren bei [Firma] ist heute mein letzter Tag. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, [spezifisches Projekt] zu leiten und mit so talentierten Menschen zu arbeiten."
Teil 2: Excitement für neue Firma (2-3 Sätze)
Zeige Begeisterung – aber ohne die alte Firma schlecht zu machen.
Beispiel: "Nächste Woche starte ich als [Position] bei [Firma]. Ich freue mich auf die Herausforderung, [spezifisches Ziel] voranzutreiben und mit einem Team zu arbeiten, das [spezifische Qualität] lebt."
Teil 3: Persönliche Note (1 Satz, optional)
Macht dich menschlich – aber halte es professionell.
Beispiel: "Spannende Zeiten – und ich bin ready!"
3. Profile Headline updaten
Alte Headline: "Marketing Manager at [alte Firma]"
Neue Headline (Optionen):
- Einfach: "Senior Marketing Manager at [neue Firma]"
- Mit Spezialisierung: "Senior Marketing Manager at [neue Firma] | B2B SaaS Growth Specialist"
- Mit Mission: "Helping SaaS companies scale through data-driven marketing | Senior Marketing Manager at [neue Firma]"
Tipp: Nutze die Headline strategisch – nicht nur Job-Titel, sondern auch Wert-Kommunikation.
4. About Section updaten (optional, aber empfohlen)
Wenn du die Firma wechselst, ist das eine gute Gelegenheit, deine About-Section zu refreshen:
- Reflektiert deine neue Rolle deine aktuelle Expertise?
- Sind deine Skills noch aktuell?
- Passt deine Story noch?
5. Featured Section (optional, aber stark)
Nutze die Featured Section, um Highlights deiner alten Rolle zu zeigen:
- Erfolgreiche Projekte
- Publikationen
- Präsentationen
Das zeigt: Du hast Impact gehabt – und bringst diesen Impact in die neue Rolle.
Ton und Formulierung: Do's and Don'ts
DO: Positiv über alte Firma sprechen
Gut: "Dankbar für vier Jahre bei [Firma], wo ich [X] gelernt habe."
Zeit, den Erfolg zu teilen!: Dein neuer Job steht fest – herzlichen Glückwunsch! Vergiss nicht: Viele deiner Kontakte suchen vielleicht noch. Empfiehl BewerbungsFreund weiter!
Schlecht: "Endlich raus aus [Firma]!" oder "Froh, dass das Kapitel geschlossen ist."
Warum: Negativität über alte Arbeitgeber wirkt unprofessionell – und schreckt zukünftige Arbeitgeber ab ("Wird er auch so über uns reden?").
DO: Spezifisch sein (nicht generisch)
Gut: "Besonders stolz bin ich auf die Produkteinführung von [X], die [messbares Ergebnis] erreichte."
Schlecht: "Ich habe viel gelernt und tolle Leute kennengelernt."
Warum: Spezifische Details zeigen echte Reflexion und Wertschätzung. Generische Phrasen wirken hohl.
DO: Demut zeigen (trotz Stolz)
Gut: "Ich freue mich auf die Herausforderung bei [neue Firma] – viel zu lernen, viel zu geben."
Schlecht: "Ich werde [neue Firma] revolutionieren!" oder "Endlich eine Rolle, die meiner Expertise entspricht."
Warum: Arroganz schreckt ab. Selbstbewusstsein mit Demut zieht an.
DON'T: Über Geld oder Titel prahlen
Schlecht: "Endlich die Beförderung, die ich verdiene!" oder "Deutliche Gehaltserhöhung – worth it!"
Warum: Wirkt gierig und oberflächlich. Fokussiere auf Impact, Lernen, Mission – nicht auf Status oder Geld.
DON'T: Zu viel Information teilen
Schlecht: "Nach monatelanger Jobsuche, drei Absagen und viel Selbstzweifel habe ich endlich..."
Warum: LinkedIn ist professionell, nicht therapeutisch. Teile Erfolge, nicht den gesamten Struggle (außer es ist strategisch relevant).
DON'T: Kollegen oder alte Firma taggen (ohne Kontext)
Vorsicht: Wenn du deinen alten Chef oder Kollegen taggst, bekommen sie eine Benachrichtigung. Das kann awkward sein.
Wann okay: Wenn du explizit Dankbarkeit ausdrückst: "Dank an @[Manager] für das Mentoring – du hast mich geprägt!"
Wann nicht okay: Einfach aus Gewohnheit taggen, ohne Kontext.
Faustregel: Dein Post sollte so formuliert sein, dass sowohl dein alter als auch dein neuer Chef ihn lesen können – ohne sich unwohl zu fühlen.
Beispiel-Posts für verschiedene Situationen
Situation 1: Klassischer Firmenwechsel (gleiche Rolle, neue Firma)
"Nach fünf großartigen Jahren als Marketing Manager bei [alte Firma] ist heute mein letzter Tag. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, [spezifisches Projekt] zu leiten und mit so vielen talentierten Menschen zusammenzuarbeiten.
Nächste Woche starte ich in der gleichen Rolle bei [neue Firma]. Neue Branche, neue Herausforderungen – ich freue mich darauf!
Danke an alle, die Teil dieser Reise waren. Auf zum nächsten Kapitel!"
Situation 2: Beförderung mit Firmenwechsel
"Heute schließe ich ein spannendes Kapitel: Vier Jahre als Product Designer bei [alte Firma]. Ich habe unglaublich viel gelernt – vor allem von meinem Team, das mich gepusht und unterstützt hat.
Nächste Woche starte ich als Senior Product Designer bei [neue Firma]. Ich freue mich auf die erweiterte Verantwortung und darauf, [spezifisches Ziel] voranzutreiben.
Dankbar für das Alte, aufgeregt für das Neue!"
Situation 3: Branchenwechsel
"Nach sechs Jahren im E-Commerce bei [alte Firma] wage ich einen Sprung: Nächste Woche starte ich als Marketing Manager im FinTech-Bereich bei [neue Firma].
Ich bin dankbar für alles, was ich bei [alte Firma] gelernt habe – Customer Acquisition, Growth Marketing, Team-Building. Diese Skills bringe ich mit – und freue mich darauf, in einer neuen Branche anzuwenden.
Neue Herausforderung, neue Perspektiven. Let's go!"
Situation 4: Startup zu Corporate (oder umgekehrt)
"Heute endet mein Abenteuer bei [Startup]. Drei Jahre voller Chaos, Lernen und unglaublichem Wachstum – sowohl für die Firma als auch für mich persönlich.
Nächste Woche starte ich bei [Corporate]. Ein anderes Tempo, andere Challenges – aber ich freue mich darauf, strukturiertes Wachstum in einer größeren Organisation zu erleben.
Danke an das Startup-Team für die wilde Fahrt!"
Situation 5: Nach längerer Arbeitslosigkeit
"Ich freue mich, bekannt zu geben: Nächste Woche starte ich als [Position] bei [Firma]!
Nach einigen Monaten der Jobsuche und Reflexion habe ich eine Rolle gefunden, die perfekt zu meinen Zielen passt. Ich bin dankbar für die Zeit, meine Prioritäten neu zu sortieren – und aufgeregt für das, was kommt.
Auf zu neuen Herausforderungen!"
Wichtig: Kein Drama, keine Verzweiflung. Positiv, vorwärtsgerichtet, professionell.
Umgang mit Kommentaren und Reaktionen
Positive Kommentare
Beispiel: "Glückwunsch, du wirst großartig sein!"
Deine Reaktion: "Danke [Name]! Ich freue mich sehr!"
Tipp: Antworte auf Kommentare – das zeigt Wertschätzung und hält die Conversation am Laufen.
Negative oder kritische Kommentare (selten, aber möglich)
Beispiel: "Schade, dass du gehst – du wirst [alte Firma] fehlen."
Deine Reaktion: "Danke [Name]! Ich bin dankbar für die Zeit dort – und freue mich auf neue Herausforderungen."
Tipp: Bleib positiv, egal was kommt. Verteidige dich nicht, rechtfertige dich nicht – einfach professionell und freundlich bleiben.
Wenn dein alter Chef kommentiert
Beispiel: "Wir werden dich vermissen! Viel Erfolg im neuen Job."
Deine Reaktion: "Vielen Dank [Name]! Ich schätze alles, was ich gelernt habe. Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt."
Wenn Recruiter kommentieren oder DMs schicken
Häufig nach Job-Updates: Recruiter sehen dein Update und kontaktieren dich – auch wenn du gerade erst gestartet hast.
Deine Reaktion: "Danke für die Nachricht! Ich habe gerade erst in meiner neuen Rolle gestartet und bin voll committed. Aber ich schätze das Interesse – vielleicht in der Zukunft!"
Warum professionell bleiben: Du weißt nie, wann du wieder auf Jobsuche bist. Verbrenne keine Brücken.
Spezielle Situationen
Situation 1: Du wechselst intern (gleiche Firma, neue Rolle)
Post-Beispiel:
"Neues Kapitel bei [Firma]! Nach drei Jahren als [alte Rolle] freue ich mich, als [neue Rolle] weiterzumachen. Ich bin dankbar für die Unterstützung, die diesen Wechsel möglich gemacht hat – und aufgeregt für die neuen Herausforderungen!"
Situation 2: Du startest dein eigenes Unternehmen
Post-Beispiel:
"Nach acht Jahren bei [Firma] wage ich den Sprung: Ich gründe [eigenes Unternehmen]!
Ich bin dankbar für alles, was ich gelernt habe – und aufgeregt, diese Erfahrung in etwas Eigenes zu stecken. Mehr Details bald – stay tuned!"
Situation 3: Du gehst in Elternzeit oder Sabbatical
Post-Beispiel:
"Ich pausiere! Nach [X Jahren] intensiver Arbeit nehme ich mir Zeit für [Elternzeit/Sabbatical/Weiterbildung].
Dankbar für die Unterstützung von [Firma] – und aufgeregt für diese neue Lebensphase. Bis bald!"
Häufige Fehler vermeiden
Fehler 1: Zu früh updaten
Problem: Du updatest vor dem letzten Tag – awkward Situation mit altem Arbeitgeber.
Lösung: Warte bis zum letzten Tag (oder ersten Tag im neuen Job).
Fehler 2: Negativität über alte Firma
Problem: "Endlich raus aus diesem Albtraum!"
Lösung: Immer professionell, immer positiv (oder neutral).
Fehler 3: Zu viel Selbstbeweihräucherung
Problem: "Ich habe [Firma] praktisch gerettet – jetzt ist es Zeit, weiterzuziehen."
Lösung: Zeige Stolz, aber bleib bescheiden. "Ich bin stolz auf [X]" ist besser als "Ich bin der Beste".
Fehler 4: Ghosting – kein Update, einfach verschwinden
Problem: Du updatest dein Profil ohne Post – Menschen sind verwirrt.
Lösung: Ein kurzer Post (auch nur 2 Sätze) ist besser als Stille.
Fazit
Laura hat es richtig gemacht: Perfektes Timing (letzter Tag im alten Job), professioneller Ton (dankbar für alte, aufgeregt für neue Firma), und authentische Kommunikation. Ihr Netzwerk reagierte positiv – und sie verbrannte keine Brücken.
Tim lernte die harte Lektion: Ein voreiliges, unprofessionelles LinkedIn-Update kann Beziehungen zerstören und deinen Ruf beschädigen. LinkedIn ist öffentlich – was du postest, bleibt.
LinkedIn nach Jobzusage zu updaten ist eine Chance: Du zeigst dein Netzwerk, dass du wächst, dich entwickelst, neue Herausforderungen annimmst. Aber es ist auch ein Risiko: Falsches Timing oder falscher Ton können Schaden anrichten.
Die Lösung: Warte bis zum letzten Tag im alten Job. Sei dankbar für das Alte, aufgeregt für das Neue. Bleib professionell, authentisch und positiv. Dann wird dein LinkedIn-Update nicht nur ein Announcement – sondern ein Statement über deine Professionalität.
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Jetzt kostenlos übenHinweis: Die in diesem Artikel verwendeten Namen und Beispiele sind fiktiv und dienen der Veranschaulichung.