Das Bewerbungsgespräch als Grafik-Designer läuft anders als in anderen Branchen: Dein Portfolio zählt mehr als dein Lebenslauf. Personaler wollen sehen, wie du denkst, nicht nur, was du produzierst. Das Interview ist eine Mischung aus Portfolio-Präsentation, Gespräch über deinen Prozess und dem Check, ob du ins Team passt. Bereite dich auf beides vor.
Insider-Tipp: Schau dir vor dem Gespräch die Arbeiten des Unternehmens an – Website, Social Media, Kampagnen. Im Gespräch kannst du dann konkret sagen, was dir auffällt und wie dein Stil dazu passt (oder ihn ergänzt).
Dein Portfolio: Das wichtigste Bewerbungsdokument
Dein Portfolio ist wichtiger als jeder Lebenslauf. Zeige 8-12 deiner besten Arbeiten – aber nicht einfach als Bildergalerie. Bei jedem Projekt solltest du erklären können:
- Das Briefing: Was war die Aufgabe? Welche Herausforderung?
- Dein Prozess: Wie bist du vorgegangen? Welche Varianten hast du entwickelt?
- Das Ergebnis: Was kam raus? Wie hat der Kunde reagiert?
- Was du gelernt hast: Was würdest du heute anders machen?
Gehalt in der Designbranche: Kenne deinen Wert
Designer werden oft unterbezahlt – besonders am Anfang. Kenne die Marktpreise:
- Einstieg: 28.000–36.000€ brutto/Jahr
- Mit Erfahrung (3-5 Jahre): 38.000–48.000€
- Senior Designer: 48.000–60.000€
- Art Director / Creative Lead: 55.000–80.000€+
Regionale Unterschiede sind stark: München und Hamburg zahlen am besten (bis zu 52.000€ Durchschnitt), in Ostdeutschland teils 20-30% weniger. Agentur-Gehälter schwanken stark – kleine Boutique-Agenturen zahlen oft weniger, bieten aber mehr kreative Freiheit.
Häufiger Fehler: Nur über Ästhetik sprechen. Design ist mehr als "schön aussehen". Zeige, dass du verstehst, wie Design Business-Ziele unterstützt, Marken stärkt und Zielgruppen erreicht.
Der kreative Prozess: Was Interviewer hören wollen
Im Designgespräch geht es weniger um Technik, mehr um Denken. Typische Fragen:
- "Führen Sie mich durch ein Projekt in Ihrem Portfolio" – Storytelling üben!
- "Wie gehen Sie mit kritischem Kundenfeedback um?" – Zeige Professionalität, nicht Ego
- "Welche Designtrends verfolgen Sie?" – Zeige, dass du informiert bist, aber nicht blind folgst
- "Wie arbeiten Sie unter Zeitdruck?" – Deadline-Management ist im Design essenziell
Tool-Kompetenz: Was erwartet wird
Adobe Creative Suite (Photoshop, Illustrator, InDesign) ist Standard. Aber je nach Stelle auch:
- UI/UX: Figma, Sketch, Adobe XD
- Motion: After Effects, Cinema 4D
- Prototyping: InVision, Principle
- Web: HTML/CSS Grundkenntnisse sind oft gewünscht
Wichtig: Zeige, dass du das richtige Tool für die Aufgabe wählst – nicht, dass du alle kannst.
Der Dresscode: Kreativ, aber professionell
In der Kreativbranche darfst du Persönlichkeit zeigen. Smart Casual mit individueller Note ist meist richtig. Zeige, dass du Stilbewusstsein hast – das ist schließlich dein Job. Aber: Zu lässig wirkt respektlos. Im Zweifel: Etwas overdressed ist besser als underdressed.
Bereite dich auf dein Design-Interview vor und übe, deinen kreativen Prozess zu erklären – mit direktem Feedback zu deiner Präsentation.
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